Jaguar X100

1996 sollte es so weit sein, Jaguar präsentierte mit dem Nachfolger vom XJS, dem XK X100, einen Sportwagen mit einem völlig neuen und modernen Design.

Allerdings sollte in dem Wagen auch sehr viel Elektronik Platz finden. Bekanntermaßen waren die 1990er die Zeit, in der alle Premium-Autobauer innovative und weitreichende Elektronikpakete verbauten, die nicht nur sehr anfällig, sondern vor allem extrem kostenintensiv im Falle einer Reparatur sind. Abgesehen von diesem Umstand und einem größeren Problem, das am AJ-Motor auftreten kann, sind der XK und XKR X150 Jaguar Sportwagen, die durchaus das Zeug zum Klassiker haben können.

Historie vom Jaguar X100

Mitte der 90er war der XJS nach rund 20 Jahren Bauzeit endgültig im Design, das es ohnehin immer sehr schwer hatte, restlos überholt. Deshalb begannen die Entwicklungen zum X100 auch schon Ende der 80er/Anfang der 90er. Entsprechend auch das typische Design dieser Zeit. Allerdings ein dennoch moderneres, schnittigeres und „neutraleres“ Design, als es der XJS je hatte. Wenn man es sogar genau betrachtet, entspricht es bereits der aktuellen Designsprache von Jaguar. Während sich der XJS auch heute noch als Liebhaberfahrzeug schwer tut, wächst die Nachfrage nach X100-Modellen kontinuierlich. Gebaut wurde der X100 von 1996 bis 2005 in England. Die Karosserie in Birmingham, der AJ-V8-Motor in Bridgend und die Endmontage dann in Coventry.
Ausstattungen und Motorisierungen

Gebaut wurde der Sportwagen als Cabriolet und Coupé. Dann waren die Modelle je nach Motorisierung als XK8 4.0 (bis 2002) und XKR 4.0 (bis 2002) sowie als XK8 4.2 und XKR 4.2 ab 2002 erhältlich. Ebenfalls bei der Modellpflege ersetzt wurde die 5-Gang-Automatik mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe. Eine Besonderheit stellt die elektronische Fahrwerkssteuerung mit dem sinnigen Namen CATS (Computer Active Technology Suspension) dar. Bei den XKR-Modellen ist sie Serie, bei den XK8 war es Option. Dieses System kommt zusätzlich mit Niederquerschnittsreifen, wobei die hinteren Pneus asymmetrisch sind.

Kaufberatung Jaguar X100 XK8 und XKR

Das System ist relativ wenig anfällig, kommt es allerdings zu Ausfällen, kostet das richtig viel Geld. Optional wurde auch ein eigenes Navigationssystem angeboten. Gefragt sind heute besonders Modelle ohne Navigation, weil dann statt des inzwischen veralteten Navisystems drei klassische Rundanzeigen verbaut wurden. Dazu kommt, dass das es schon entsprechend lange keine Updates mehr für das anfällige System (Wackelkontakte, Kabelbrüche) gibt. Das Interieur ist typisch für Jaguar hochwertig aus Edelholz und Leder.
Probleme von Jaguar XK und XKR X100 an Motor und Karosserie

Echte Probleme brachte anfangs der Motor mit sich. Grundsätzlich handelt es sich beim AJ-V8 um ein sehr zuverlässiges und kultiviertes Aggregat mit hoher Laufruhe und viel Kraft. Kompressorgeladen im XKR entfaltet es für damalige Verhältnisse Kräfte, die den XK zu den Top-Sportwagen zählen ließen. Jedoch verbaute Jaguar Kettenspanner aus einem Bakelit-ähnlichen Kunststoff, welches porös wurde.

Dazu kamen noch Probleme mit der Steuerkette selbst. Obwohl Jaguar schnell herausfand, dass Defekte kein Zufall sind, gab es nie eine Rückholaktion. Vielmehr wurden die Teile nur bei entsprechender Geräuschentwicklung getauscht. Es ist also durchaus noch möglich, einen XK zu erwischen, bei dem diese Schwachstelle nicht behoben wurde. Kommt es hier aber zu einem Anfall, steht ein massiver Motorschaden im Raum.

Dem XK-Motor Beachtung schenken schadet nie

Die Motoren waren zudem bis 2000 nikasilbeschichtet. Das wiederum führt bei minderwertigen Kraftstoffen zu verbrannten Ventilen. Auch bei Vollgasfahrten kann es zu Überhitzungen kommen. Obligatorisch sollten Wasserpumpe und Thermostat gleichermaßen getauscht werden. Sind diese Probleme aber bekannt und verhält sich ein XK-Besitzer entsprechend, hat er einen Jaguar mit einem zuverlässigen und durchzugsstarken Motor.

Begehrt, wenn die Historie stimmt

Ein weiterer Schwachpunkt ist der Korrosionsschutz. Der ist nicht wirklich zufriedenstellend. Deshalb sollte bei angebotenen Fahrzeugen unbedingt der Unterboden genauer inspiziert werden. Gleiches gilt für Seitenschweller und Radläufe. Bei Cabriolets kommen die für ein Cabrio typischen Schwächen dazu, wie der Verlust der Verwindungsfestigkeit oder nicht mehr so gut funktionierende Verdecke. Dennoch – mit einer entsprechenden Ausstattung, ohne Wartungsstau und mit einer makellosen Scheckhefthistorie erzielen XK und XKR Modelle vom X100 gute Preise.
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